Dr. Jürgen Charnitzky: „Staatsstreich“ auf Italienisch? Der Marsch auf Rom

27 Okt 2022

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Vortrag
Dr. Jürgen Charnitzky
„Staatsstreich“ auf Italienisch? Der Marsch auf Rom

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 19.30 Uhr

Deutsch-Italienische Vereinigung e.V., Arndtstraße 12, Frankfurt-Westend

Eintritt frei; Anmeldung erbeten über div[at]div-web.de

 

Gefördert von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung

 

Zum Vortrag: Am 28. Oktober 1922 marschierten paramilitärische Kolonnen der faschistischen Kampfbünde (fasci di combattimento) nach Rom, um einen Regierungswechsel zu erzwingen und die Ernennung Benito Mussolinis, des Führers ihrer im Vorjahr zur Partei gewordenen Bewegung, zum Ministerpräsidenten durchzusetzen. Als zwei Tage später König Vittorio Emanuele III. den aus Mailand einbestellten Mussolini, dessen Partito Nazionale Fascista (P.N.F.) mit nur 35 von 535 Abgeordneten im Parlament vertreten war, unter dem Druck der Straße mit der Regierungsbildung beauftragte, begann eine neue Phase der italienischen Politik. Sie führte in wenig mehr als zwei Jahren zur Errichtung einer totalitären Diktatur. Der mit dem Marsch auf Rom eingeschlagene Weg dorthin, Organisation und Herrschaftspraxis des ab Januar 1925 etablierten faschistischen Regimes gewannen rasch Modellcharakter für antidemokratische, autoritäre und nationalistische Bewegungen in Europa und der Welt. Ungeachtet ihrer unterschiedlichen ideologischen Inhalte, Zielsetzungen und Methoden wurden sie schon von Zeitgenossen unter dem Begriff des „Faschismus“ subsumiert.
Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse analysiert Jürgen Charnitzky in seinem Vortrag Entstehungsbedingungen und Aufstieg des Faschismus in Italien und beleuchtet dessen Aus- und Nachwirkungen auf die europäische Geschichte.

 

Dr. phil. Jürgen Charnitzky hat nach dem Studium der Anglistik und Geschichte in Heidelberg und London und nach einem längeren Rom-Aufenthalt als Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts und der Studienstiftung 1992 an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation über die Schulpolitik des faschistischen Regimes in Italien promoviert. Er war an den Universitäten Heidelberg, Mannheim und an der Università della Calabria als Dozent für neuere Geschichte tätig, hat in Deutschland und Italien als freier Publizist und Übersetzer gearbeitet und ist inzwischen im Ruhestand.

 

In Zusammenarbeit mit der Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien

 

Veranstaltungsort:
  • Veranstalter: Deutsch-Italienische Vereinigung e.v,
  • Strasse:Arndtstraße 12
  • PLZ:60325
  • Ort:Frankfurt am Main