Salvatore A. Sanna verstorben
Am 21. November 2018 verstarb in Frankfurt am Main im 84. Lebensjahr Salvatore A. Sanna, Lyriker, Literaturdozent, Galerist und Wissenschaftler. Geboren am 5. Dezember 1934 in Oristano/Sardinien, studierte er Germanistik und Anglistik an der Universität Cagliari. 1958 kommt er mit einem Stipendium der sardischen Regierung für ein Jahr nach Deutschland. Nach Abschluss des Studiums mit einer Arbeit über die politische Satire von Heinrich Heine lehrte er als Austauschassistent Italienisch am Lessing-Gymnasium und an der Musterschule in Frankfurt. Von 1962 bis 1998 war er Dozent für italienische Sprache und Literatur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
1966 gründete er die Deutsch-Italienische Vereinigung e.V., die er bis 2016 ehrenamtlich geleitet hat. Ihr angeschlossen ist seit 1977 die Frankfurter Westend Galerie, die zahlreiche italienische Künstler der Nachkriegszeit, unter ihnen Piero Dorazio, Achille Perilli, Giulio Turcato, Carla Accardi, Giuseppe Santomaso, Fausto Melotti und andere, sowie deutsche Künstler, die eine enge Beziehung zu Italien haben, wie Karl Hofer, Eduard Bargheer und Max Peiffer Watenphul, Heinrich Steiner, Hans Kuhn, Norbert Tadeusz und Deva Wolfram zum großen Teil erstmalig in Frankfurt ausgestellt hat und noch ausstellt.
1974 Publikation einer „Sardinien-Bibliographie. Deutsche Beiträge zur Erforschung der Insel“ im Dokumentation Verlag, mit einem Vorwort von Gerhard Rohlfs.
Die deutsche Italianistik verdankt Salvatore A. Sanna viel: 1976 gehörte er zu den Mitgründern des Fachverbandes Italienisch in Wissenschaft und Unterricht, 1979 rief er zusammen mit Arno Euler die Zeitschrift Italienisch. Zeitschrift für italienische Sprache und Literatur ins Leben, die er bis kurz vor seinem Tod als Mitherausgeber betreut hat. Sie ist Organ des Deutschen Italianistenverbandes e.V. und erscheint im Gunter Narr Verlag (Tübingen).
1977 wurde Salvatore A. Sanna zum Cavaliere dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana ernannt.
Zum 20-jährigen Bestehen der Deutsch-Italienischen Vereinigung erschien 1986 unter seiner Herausgeberschaft die erste deutsche Gesamtausgabe des „Viaggio per l’Italia“ von Johann Caspar Goethe, zwei Jahre später, 1988, die zweisprachige Sammlung der italienischen Essays von Rudolf Borchardt „L’Italia e la poesia tedesca“.
1996 wird ihm für seine Verdienste um die Völkerverständigung das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2004 Ernennung zum Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana.
Salvatore A. Sanna hat sechs zweisprachige Gedichtbände veröffentlicht. Gesammelte Gedichte erschienen in einer kommentierten Ausgabe im Gunter Narr Verlag in Tübingen 2004 unter dem Titel „Fra le due sponde - Zwischen zwei Ufern“. 1996 wird „La fortezza dell’aria“ (mit einer Einführung von Luigi Malerba) in Turin mit dem Premio Pannunzio per la poesia ausgezeichnet. Das Gesamtwerk auf Italienisch erschien zum 80. Geburtstag 2014 im Verlag Il Maestrale in Nuoro.
Informationen: Dr. Caroline Lüderssen, Barbara Thurau
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