Podiumsdiskussion
„Grenzen überschreiten. Literatur und Mehrsprachigkeit im Zeichen erstarkender Nationalismen: Italien, Frankreich, Deutschland“
Podium: Maddalena Fingerle, Sonja Finck, Robert Lukenda, Eva-Tabea Meineke, Olaf Müller
Sonntag 20. Oktober 2024, 10 Uhr
Ort: Messegelände, Bühne des VdÜ
In deutscher Sprache, Eintritt frei
In Zusammenarbeit mit dem Verband deutschsprachiger Übersetzer*innen, dem RMU-Italienforum, dem Institut franco-allemand, der Villa Vigoni, der Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien, dem Master internationale Literaturen und Buchmärkte (Frankfurt/Marburg)
Literatur ist ein die Nationen übergreifendes Phänomen, dem in besonderer Weise ein grenzüberschreitendes und vernetzendes Potential innewohnt. Diese Eigenschaft gilt es in einer Zeit erstarkender Nationalismen und gewaltvoller Konflikte ins Zentrum zu rücken. Nicht selten setzt die Literatur unserer pluralen Gegenwartsgesellschaften Sprachmischung ein, um kulturelle Vielfalt zu signalisieren und sich in einem transkulturellen Kontext zu positionieren. Mehrsprachigkeit gerät so zu einem kulturellen und politischen Statement.
Die Literaturwissenschaftlerin Eva-Tabea Meineke, der Literaturwissenschaftler Olaf Müller und der Kulturwissenschaftler Robert Lukenda diskutieren mit der italienischen Germanistin und Autorin Maddalena Fingerle und der Übersetzerin Sonja Finck über die Möglichkeiten von Sprache(n) im aktuellen literarischen Kontext: das Phänomen der Sprachmischung in der Literatur, den kritischen Umgang mit den Sprachen des Populismus, die Herausforderungen des Literaturübersetzens und neue Tendenzen auf dem italienischen, französischen und deutschen Buchmarkt.
Maddalena Fingerle, 1993 in Bozen geboren, studierte Germanistik und Italianistik in München und arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni München. Das Romanmanuskript Lingua madre hat 2020 den renommierten Italo-Calvino-Preis für das beste unveröffentlichte italienische Debüt gewonnen; nach Erscheinen folgten zahlreiche Preise. Zuletzt erschien Pudore (Mondadori, Mailand, 2024).
Dr. Robert Lukenda ist Priv.-Doz. an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er forscht zu französischer und italienischer Übersetzungs-, Kultur- und Literaturwissenschaft, insbesondere zur französischen Gegenwartsliteratur und zur Mehrsprachigkeit in der italienischen Literatur.
PD Dr. Eva-Tabea Meineke insegna letteratura italiana e francese presso l’Università di Mannheim. È curatrice (insieme a Antje Lobin) del Handbuch Italienisch (2022) e del volume Baustein für Europa. Italien im Fokus deutschsprachiger Bildung (2024).